[Rezension Jule] Henning Beck – Hirnrissig: Die 20,5 größten Neuromythen – und wie unser Gehirn wirklich tickt
Klappentext:
Unzählige Legenden ranken sich um das „letzte große Geheimnis“ der Wissenschaft, unser Gehirn. Mal ist es die perfekte Rechenmaschine, dann nutzt es nur zehn Prozent seiner Kapazität. Angeblich können wir es trainieren wie ein Muskel- oder wir essen uns ganz einfach mit Brainfood schlau.
Henning Beck räumt endlich auf mit den Mythen vom männlichen und weiblichen Gehirn, von Spiegelneuronen, Glückshormonen und Hirnjogging. Unterhaltsam und verständlich erklärt er, welch faszinierenden Rätseln der Neurowissenschaft wirklich auf der der Spur ist.

Erster Satz:
„Liebes Gehirn, dieses Buch ist für dich.“
Cover und Titel:
Das Cover und den Titel finde ich gut gewählt und echt passend formuliert. Es hat mich zum Kaufen angeregt und verspricht viel.
Meine Meinung:
Aufgrund der schulischen Situation und der Prüfung, zog sich das Lesen des Buches über acht Monate hin. Am Anfang fand ich es auch echt noch ganz gut und interessant. Jedoch stellte ich immer wieder während des Lesens fest, dass es sich unendlich zieht.
Der Autor, so empfand ich es zumindest, versucht in dem Buch, das Ganze ironisch aufzubauen. Aber nur so ein wenig und nicht so richtig. Ich habe das Gefühl, dass ihm der Spagat zwischen der Wissenschaft und der Ironie nicht gelang. Es wäre für mich besser zu lesen gewesen, wenn er es hätte auf der wissenschaftlichen Ebene gelassen.
Die Beispiele sollen es zwar verständlicher erklären, was sie hin und wieder auch taten, dadurch verliert das Buch aber an Seriosität. Was echt schade ist. Ich musste mich am Ende echt dazu aufraffen weiter zu lesen. Es sollte ja angeblich leicht zu verstehen sein.
Ich sage mal ja, aber das alles mir zu merken und hinter her noch Aussagen über die Korrektheit zu treffen, wie das nun mit den Mythen ist, und wie sie korrekt wären, gelingt mir nicht mehr. Dazu müsste es noch einmal lesen, aber dafür ist der Reiz zu gering. Da fehlt dem Buch etwas.
Es ist nicht so bombastisch geschrieben wie manch anderes. Es verliert auch an Leichtigkeit beim Lesen, damit meine ich nicht den Inhalt sondern die Art, wie es geschrieben ist. Ich weiß auch nicht, ob Leser ohne medizinische Kenntnisse den Inhalt und die Zusammenhänge so verstehen, dass es noch Sinn macht. Ein wenig Vorwissen zum Thema Aufbau und Funktion des Gehirns ist sicher sinnvoll.
Zitat:
„Bei den Endorphinen ist es genauso: Wenn sie an Rezeptor im Glückszentrum binden, freut uns das. Doch Endorphine binden auch an andere Rezeptoren, die die gegenteilige Funktion haben und uns schlechte Laune (Dysphorie) bereiten. Endorphine können also genauso unglücklich machen. Vergessen sie daher den Begriff „Glücksbotenstoff“, der hat biochemisch keinen Sinn. Eigentlich gibt es auch keinen „aktivierenden“ oder „hemmenden“ Botenstoff. Ein Botenstoff ist ein Botenstoff, fertig! Was er bewirkt, hängt, wie gesagt, immer vom Rezeptor ab.“
Fazit:
Beim Lesen benötigt man den Willen durchzuhalten und Interesse, seinen Kauderwelsch ohne richtig oder falsch zu verstehen und den Spagat zwischen Ironie und Wissenschaft, der nicht so gelang zu akzeptieren. Dann ist das Buch echt interessant und gibt wissenswerte Details über das Gehirn preis. Jeder der im medizinischen Bereich zu tun hat, sollte es gelesen haben.
Bewertung:
3,5 von 5 Punkten
oder Schulnote 2,5
Leseprobe: Hier entlang
Details zum Buch:
Autor: Henning Beck
Verlag: Carl Hanser Verlag München
Seiten: 259
Erscheinung: 2014
ISBN: 978-3-446-44038-8
Preis: 16,90€
Preis E-Book: 9,99€







